Die Förderklassen Sprache

Bereits zum Schuljahr 1993/94 wur­den an der Grundschule Bürgeresch die Förderklassen Sprache (damals Sprachheilklassen) ein­ge­rich­tet. Sie sind die ein­zi­gen Förderklassen Sprache in der Stadt Oldenburg. Sie stel­len eine Durchgangsschule dar, die von den Kindern maxi­mal 3 Jahre besucht wer­den kann, danach folgt die Rückschulung in die zustän­di­ge Grundschule.

Wie in den Förderklassen Sprache gear­bei­tet wird

Die Kinder in den Förderklassen Sprache wer­den nach den Curricularen Vorgaben der Grundschule unter­rich­tet, bloß mit dem Unterschied, dass sie hier zeit­dif­fe­rent unter­rich­tet wer­den. Das bedeu­tet, dass der Stoff des 1. Schuljahres auf 2 Jahre gestreckt wird und die Kinder ein Jahr mehr Zeit haben, um den Grundschulstoff der 1. Klasse zu erler­nen. Nach die­sen 2 Jahren, besteht die Möglichkeit, dass die Kinder, die nur noch gerin­ge sprach­li­che Auffälligkeiten zei­gen, in ihre zustän­di­ge Grundschule in die Klasse 2 zurück­ge­schult wer­den können.

Die Kinder, die wei­ter­hin Sprachauffälligkeiten zei­gen und des­halb beson­de­re Förderung und Unterstützung benö­ti­gen, blei­ben noch ein wei­te­res Jahr an der Grundschule Bürgeresch und besu­chen dann die Förderklasse Sprache 3. In die­sem Schuljahr wird hier der gesam­te Grundschulstoff der 2. Klasse erar­bei­tet. Danach erfolgt auch für die­se Kinder die Rückschulung in ihre zustän­di­ge Grundschule. Dort kom­men sie dann in die 3. Grundschulklasse.

Bevor die Kinder wie­der an ihre zustän­di­ge Grundschule zurück­ge­schult wer­den, wird dort eine ein­wö­chi­ge Hospitationswoche durch­ge­führt, in der die Kinder schon ihre zukünf­ti­gen Mitschüler/innen   und Lehrer/innen ken­nen­ler­nen kön­nen. In die­ser Woche besucht die Förderschullehrkraft das Kind, stellt Kontakt zur künf­ti­gen Klassenlehrerin/ zum zukünf­ti­gen Klassenlehrer her und infor­miert und berät, was beach­tet wer­den soll­te, damit die Rückschulung gut gelingt.

Eine Förderklasse Sprache besteht aus maxi­mal 14 Kindern. Den Unterricht ertei­len Förderschullehrkräfte mit dem son­der­päd­ago­gi­schen Schwerpunkt Sprache. Die Unterrichtsfächer und die Stundenzahl ent­spre­chen denen einer Grundschule, d.h. die Kinder haben jeden Tag 4 Stunden Unterricht – an einem Tag 5 Stunden, da die Stundentafel 21 Wochenstunden Unterricht vor­gibt – anschlie­ßend fin­det in der 5. Stunde Betreuung durch Pädagogische Mitarbeiter statt.

In den Förderklassen Sprache fin­det ein the­ra­pie­im­ma­nen­ter Unterricht statt, der in den Fächern Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Religion von Förderschullehrkräften erteilt wird. Hier wird mit beson­de­ren Methoden und Maßnahmen auf die indi­vi­du­el­len sprach­li­chen Beeinträchtigungen der Kinder ein­ge­gan­gen und der Stoff wird so auf­be­rei­tet, dass die­se dar­in Berücksichtigung fin­den. Daneben gibt es noch Förderzeiten in denen die Kinder ein­zeln oder in Kleingruppen ent­spre­chend ihren sprach­li­chen Auffälligkeiten (beson­ders) geför­dert werden.

Die Fächer Sport, Kunst und Musik wer­den zusam­men – inklu­siv — mit einer jahr­gangs­glei­chen Grundschulklasse sowie einer Grundschulkollegin /einem Grundschulkollegen unter­rich­tet. In Klasse 3 kom­men dann noch die Fächer Textiles Gestalten sowie die Wahl einer AG hinzu.

Die Zusammenarbeit der Förderklassen Sprache und der Grundschulklassen erfolgt nach dem Prinzip:

So viel Gemeinsamkeit wie mög­lich – so wenig Trennung wie nötig!

Die Grundschule Bürgeresch und die Förderklassen Sprache sind eine Schule und ein Kollegium

An allen Veranstaltungen (wie Einschulung), Festen (wie Laternenfest, Weihnachtsfeier) und Aktionen (wie Schlittschuh lau­fen, Sponsorenlauf) der Grundschule Bürgeresch neh­men sowohl die Grundschulklassen als auch die Förderklassen Sprache teil.

Auch die Berichtszeugnisse, die alle Kinder erhal­ten, wer­den auf dem glei­chen Formular geschrie­ben und tra­gen den Stempel der Grundschule Bürgeresch.

Welche Kinder die Förderklassen Sprache besuchen 

Kinder mit einem fest­ge­stell­ten son­der­päd­ago­gi­schen Unterstützungsbedarf mit dem Schwerpunkt Sprache kön­nen in einer Förderklasse Sprache ein­ge­schult werden.

Bei Bedarf lei­tet die zustän­di­ge Grundschule das Überprüfungsverfahren ein. Im Rahmen des Verfahrens erstel­len eine Grundschullehrkraft und eine Förderschullehrkraft ein Fördergutachten über das betref­fen­de Kind, nach­dem sie sich ein aus­führ­li­ches Bild vom sprach­li­chen Entwicklungsstand und den Lernvoraussetzungen des Kindes gemacht haben.

Wenn dann fest­ge­stellt wird, dass ein son­der­päd­ago­gi­scher Unterstützungsbedarf mit dem Schwerpunkt Sprache vor­liegt, kön­nen die Eltern wäh­len, ob sie die Beschulung ihres Kindes in der Förderklasse Sprache wün­schen oder ob sie ihr Kind in die zustän­di­ge Regelgrundschule ein­schu­len möch­ten. Die Eltern wer­den dazu im Rahmen einer Förderkommission, die am Ende des Überprüfungsverfahrens durch­ge­führt wird, infor­miert und beraten.

Viele Kinder, die die Förderklassen Sprache besu­chen, haben über län­ge­re Zeit ambu­lan­te Sprachtherapie erhal­ten oder viel­leicht vor­her den Sprachheilkindergarten besucht, da sie deut­li­che sprach­li­che Auffälligkeiten in ihrem Sprechen und in ihrer Sprache zei­gen und häu­fig in ihrer gesam­ten Sprachentwicklung ver­zö­gert sind. Oft sind auch noch ande­re Entwicklungsbereiche wie Feinmotorik, audi­tive Wahrnehmung oder Konzentration mit betrof­fen, in denen die Kinder auch Einschränkungen zeigen.

Wie die Kinder beför­dert werden

Da die Kinder, die die Förderklassen Sprache besu­chen aus dem gesam­ten Stadtgebiet kom­men, gibt es für die Kinder, die mehr als 2 km von der Grundschule Bürgeresch ent­fernt woh­nen eine Beförderung durch ein Taxi bzw. einen Kleinbus. Die Kinder wer­den mor­gens zu einer bestimm­ten Zeit an einem fest­ge­leg­ten Treffpunkt abge­holt und mit­tags nach Schulschluss wie­der zu die­sem Treffpunkt zurück gebracht.

Wenn die Kinder die Förderklasse Sprache 3 besu­chen, müs­sen sie mit öffent­li­chen Verkehrsmitteln zur Schule kom­men, d.h. sie bekom­men für die­ses Schuljahr eine Busfahrkarte.

Wenn Sie Fragen zu den Förderklassen Sprache haben, mel­den Sie sich gern tele­fo­nisch bei uns.

Falls Sie unter der Telefonnummer der Förderklassen Sprache nie­man­den errei­chen, weil wir im Unterricht sind, rufen Sie bit­te im Sekretariat an, dort wird Ihr Anliegen auf­ge­nom­men und an uns wei­ter­ge­lei­tet. Wir rufen Sie dann zurück.